Abriss am Hahner Stock läuft

Geschrieben von: Leben im Dorf am .

Teil des ehemaligen Militärgeländes soll gewerblich genutzt werden können

Hahn am See. Die Konversionsfläche Hahner Stock ist erneut in einem Wandel begriffen. Jetzt geht es den Relikten der Militärzeit an den Kragen: Die alten Gebäude – längst zu Lost Places geworden – werden abgerissen und so Platz für Neues geschaffen.

Hintergrund dafür ist, dass die Ortsgemeinde Hahn am See bereits vor Jahren die Konversionsfläche von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) käuflich erworben und einen Bebauungsplan beschlossen hatte. Dieser ist Ende Januar 2020 in Kraft getreten. Damit wurde der Weg für die Umwandlung von einer ehemals militärischen zur zivilen Nutzung frei. Diese wird nicht allein von der Ortsgemeinde gewünscht und vorangetrieben, denn die Verbandsgemeinde Wallmerod beabsichtigt, gemeinsam mit den Verbandsgemeindewerken (Wasser und Abwasser) und der Ortsgemeinde Hahn am See die etwa vier Hektar großen Konversionsfläche am Hahner Stock (Industrie- und Gewerbeansiedlung) zu entwickeln.

Die gesamte Maßnahme wird daher unter Federführung der Verbandsgemeinde Wallmerod (in Kooperation mit den VG-Werken und der Ortsgemeinde) abgewickelt. Über die VG konnten auch Fördermittel beantragt werden. Wie VG-Bürgermeister Klaus Lütkefedder dazu mitteilt, erfolgte vom Wirtschaftsministerium der Bewilligungsbescheid eine 50-prozentige Förderung in Höhe von 750 000 Euro, die an die Ortsgemeinde gehen. Kalkuliert wird mit einer Gesamtsumme von 1,5 Millionen Euro (inklusive Planungskosten). Der Abriss der alten Anlagen werde 900 000 Euro kosten. „Wir bewegen uns im Kostenrahmen“, so Lütkefedder zuversichtlich.

Mit den Abrissarbeiten hat die Firma Wahl GmbH (Remagen) bereits angefangen. Ziel sei, in drei Monaten fertig zu werden. „Wir wollen Mitte des Jahres ein bebaubares Gelände haben“, teilte Lütkefedder weiter zu dem Zeitrahmen mit. Schon jetzt gäbe es dafür Interessenten, was angesichts der guten Lage auch nicht verwundere. Der Bedarf nach neuen Gewerbeflächen ist groß, denn der bereits bestehende Industriepark Hahner Stock ist schon längst komplett vermarktet.

Mit diesen Abbrucharbeiten wird aber nicht nur Platz für Neues geschaffen, sondern zugleich auch ein Stück Vergangenheit endgültig besiegelt, das zur Geschichte von Hahn am See gehört. Bis in die heutigen Tage ranken sich Gerüchte und Geschichten um das Gelände, dessen militärische Nutzung durch amerikanische und deutsche Streitkräfte der strikten Geheimhaltung unterlag. Da alles durch Zäune und Wachtürme nach außen abgeriegelt war, nichts nach außen dringen durfte, wurde gerätselt, was genau wohl dort passierte.

Lange waren noch die Mannschaftsunterkünfte zu sehen, durch deren kaputte Fenster und Türen der Wind pfiff. Erhalten geblieben waren nach dem Abzug des Militärs auch Reste von Werkstätten oder eine große Lagerhalle, Reste von Bunkern und ein Wachhäuschen (wir haben berichtet). Diese Zeichen einer alten Zeit werden nun verschwinden – wohl nicht aus dem Gedächtnis vieler Einwohner von Hahn am See, auch nicht als Symbole der Regionalhistorie, aber de facto von der Konversionsfläche.

Abriss Hahner Stock 04 2023

Hinter dem verfallenen Konversionsgelände Hahner Stock hat sich bereits moderne Technik angesiedelt. Der bestehende Industriepark ist jedoch komplett vermarktet, jetzt soll die Konversionsfläche erschlossen werden. Dafür haben die Abrissarbeiten begonnen. Auf dem Foto sind zu sehen (von links): Klaus Lütkefedder (Bürgermeister Verbandsgemeinde Wallmerod), Anja Gembus (Projektplanung GBI), Steffen Kaiser (Projektbegleitung Verbandsgemeinde Wallmerod), Tunahan Tütüncü (Firma Wahl, Remagen), Tobias Jung (Bauleitung GBI), Jörg Schäfer (Gemeinderat/Bauausschuss Hahn am See) und Doris Firnk (Ortsbürgermeisterin Hahn am See). Foto: Mario Steudter

Westerwälder Zeitung, 19.04.2023, Angela Baumeier


Hahner Stock Foerderhinweis 740

foerderer

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