Einkaufen wieder leichtgemacht
Nah bei den Menschen – der CAP-Markt in Hundsangen
Über ein Jahr lang gab es keine Einkaufsmöglichkeit mehr im Dorf, bis Mitte 2014 ein CAP-Markt in Hundsangen eröffnete. Wie sich zeigt, ist er weit mehr als nur ein Lebensmittelmarkt und gibt dem Dorfleben neuen Schwung. Mehr unter http://www.stadt-land-zukunft.de
Nach einem Jahr ohne Laden hat Hundsangen endlich wieder ein Lebensmittelgeschäft. Auch Menschen mit Behinderung arbeiten mit
Die ältere Dame verstaut ihre Lebensmittel in einer Tüte: "Es ist schön, dass es hier endlich wieder eine Einkaufsmöglichkeit gibt", sagt sie. So wie die Seniorin denken fast alle Menschen in Hundsangen. Im Mai 2014 eröffnete der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn dort einen Cap-Markt: Darin enthalten Menschen mit Handicap einen dauerhaften Arbeitsplatz außerhalb der Werkstätten. Ihre Integration ins gesellschaftliche Umfeld wird auf diese Weise erleichtert. Für das rund 2100 Einwohner zählende Dorf im Westerwald (Rheinland-Pfalz) war damit eine einjährige Vakanz beendet, in der es ohne einen Laden auskommen musste.
Es war ein echter Schock, als die Bürger Anfang 2013 erfuhren, dass der ortsansässige Lebensmittelmarkt schließen musste. In dem Ort leben viele ältere Menschen, allein 376 Einwohner sind 65 Jahre und älter. Für sie fiel mit der Schließung die einzige Einkaufsmöglichkeit weg, die sie selbstständig erreichen konnten. Schließlich organisierte die Ortsgemeine einen Fahrdienst, der die Senioren einmal wöchentlich ins fünf Kilometer entfernte Nachbarsdorf zum Einkaufen chauffierte.
Für das Dorf ist der Cap-Markt die perfekte Lösung
Ein Zustand, der keinen so wirklich erfreute, weder die Bürger noch die Verantwortlichen im Rathaus. "Die Nahversorgung ist ein wichtiges Thema, wenn es um die Lebensqualität in einem Ort geht", sagt Klaus Lütkefedder, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wallmerod, zu der Hundsangen gehört. Zum Glück waren die Ängste, in Zukunft ohne Laden auskommen zu müssen, unbegründet. "Der Markt wird bereits sehr gut angenommen", sagt Marktleiter Nils Fette erfreut. Vor allem viele ältere Bürger nutzen das Angebot.
"Für Hundsangen ist das Geschäft in dieser Form die perfekte Lösung", betont der Bürgermeister und verweist auf die Initiative "Leben im Dorf - Leben mittendrin," die vor 10 Jahren in der Verbandsgemeinde Wallmerod gestartet wurde. Hauptziel der Initiative ist es, die Ortskerne wieder zu erleben. Die Erfolge sind messbar: Objekte in den Dorfkernen der zur Verbandsgemeinde Wallmerod gehörenden Orte sind wieder gefragt. Bisher wurden bereits 200 Förderobjekte realisiert, das Investitionsvolumen liegt bei rund 30 Millionen Euro. Auch der Cap-Markt erhielt einen Zuschuss.
Beim Caritasverband ist man zufrieden mit der Entwicklung: "Das gesamte Team hat sich gut eingearbeitet. Mittlerweile sind in Hundsangen zwölf Werkstattbeschäftigte im Schichtdienst tätig", sagt Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn, unter deren Regie der Cap-Markt betrieben wird. "Darüber hinaus wollten wir einen Markt schaffen, der Einkaufen zum Vergnügen macht. Bislang sind wir, so denke ich, auf einem sehr guten Weg."
In Hundsangen können die Leute jetzt wieder lachen.
Caritas-Homepage zur Jahreskampagne:
http://www.caritas.de/magazin/kampagne/stadt-land-zukunft/loesung/der-cap-markt-ermoeglicht-aelteren-wenig
