Molsberger Gespräche

Molsberger Gespräche werden zur festen Instanz im Westerwälder Naturschutz

Fast 100 Teilnehmer waren am vergangenen Freitag nach Molsberg gekommen um im Rahmen der 4. Molsberger Gespräche etwas zu den "Wölfen in Deutschland und deren Rückkehr zwischen Mythos und Realität" zu erfahren.

Herr Dr. Michael Gruschwitz aus dem sächsischen Umweltministerium im Verbindungsbüro in Brüssel beeindruckte die Zuhörerschaft mit einem informativen und spannenden Vortrag rund um den Wolf. Als Gründungsvater des sachsischen Wolfsmanagement arbeitet er seit dem ersten Auftreten der Wölfe in Deutschland im Jahr 1996 an dem Wolfsmanagement auf Bundes- und Europaebene.

So zeigte er neben zahlreichen Abbildungen und Tabellen in seinem Vortrag ausschließlich Aufnahmen von wildlebenden Wölfen. Er berichtete über die Zunahme der in Deutschland beheimateten Wolfsrudel und zeigte die Erfahrungen im Umgang mit dem Wolf in den verschiedenen Interessengruppen, wie Behörden, Naturschutzverbänden, Jägern, Nutztierhaltern und der Bevölkerung auf. Seit dem ersten Wolfsnachwuchs in der Muskauer Heide im Jahr 2000, hat sich der Bestand der Wölfe in Deutschland auf mindestens 90 Wölfe vergrößert, so Gruschwitz. Seitdem zeigen die Wolfsrudel in der sächsischen Wolfsregion eine Ausbreitungstendenz vornehmlich in nordwestliche Richtung.

Für Rheinland-Pfalz hält Herr Dr. Gruschwitz eine mögliche Durch- bzw. Zuwanderung von Wölfen eher aus der französisch-italienischen Population für möglich. Auf die Frage der interessierten Zuhörerschaft hin, wann er ein Auftreten des Wolfes in Rheinland-Pfalz erwartet, antwortet er mit morgen oder übermorgen - sprich jederzeit.

Nach zwei kurzweiligen Stunden und einer ausführlichen anschließenden Diskussion bedankte sich der Naturschutzreferent der Stiftung Philipp Schiefenhövel bei Herrn Dr. Gruschwitz für den hervorragenden Vortrag und der Zuhörerschaft für das rege Interesse. Auch im kommenden Jahr sind alle Naturinteressierten wieder zu den Molsberger Gesprächen der Masgeik-Stiftung und im Rahmen des Programms der Volkshochschule Wallmerod eingeladen, wo Herr Prof. Manfred Niekisch, Zoodirektor vom Frankfurter Zoo über den Klimawandel und deren Einfluss auf den lokalen und internationalen Naturschutz berichten wird.