Zusammenarbeit für den Erhalt der Dorfkerne

Geschrieben von: Leben im Dorf am .

lid-wallmerod-westerburgVG Wallmerod nimmt VG Westerburg ins Boot

Die Verbandsgemeinden Wallmerod und Westerburg festigen ihre im Jahr 2011 begonnene Kooperation weiter. Sie unterschrieben jetzt einen Kooperationsvertrag, in dem es um eine Ausdehnung des Projektes „Leben im Dorf – Leben mittendrin“ geht. Zukünftig werden unter dieser Überschrift nicht nur sämtliche Gemeinden der VG Wallmerod, sondern auch die zur VG Westerburg gehörenden Gemeinden Berzhahn, Weltersburg, Willmenrod und Winnen auftreten. Eine interkommunale Zusammenarbeit, die bisher im Westerwaldkreis, vermutlich sogar in ganz Rheinland-Pfalz, einzigartig ist.

Bereits vor knapp zehn Jahren machten sich Politiker der Verbandsgemeinde Wallmerod Gedanken darüber, wie sich der ländliche Raum mit Blick auf den demografischen Wandel verändern wird. Damals nahm eine Initiative ihren Lauf, die heute bundesweit diskutiert und gelobt wird: „Leben im Dorf – Leben mittendrin“. Das Projekt setzt darauf, keine weiteren Neubaugebiete auszuweisen und stattdessen dem zunehmenden Leerstand in den Dorfkernen die Stirn zu bieten.

Schließlich gilt es schon jetzt als Problem, dass viele Häuser in den Dörfern leer stehen oder von nur einer Person bewohnt werden. Der Verfall ist absehbar. Ein Umstand, dem die Verbandsgemeinde Wallmerod mit bisher 135 Projekten erfolgreich entgegengetreten ist. Eine Methode mit Perspektive, die Gerhard Loos, Bürgermeister der VG Westerburg, sich auch für seine Gemeinden wünscht. Vier von ihnen wollen diese Chance nutzen. Und so bieten die Gemeinden Weltersburg, Willmenrod, Berzhahn und Winnen ihren Bürgern zukünftig auch sämtliche Unterstützung, wenn diese willens sind, alte Häuser zu sanieren oder Baulücken im Kerngebiet zu schließen. Die verwalterische Infrastruktur dazu stellt die Verbandsgemeinde Wallmerod zur Verfügung.

Die Gemeinde Weltersburg zum Beispiel hatte schon zwei Anfragen, noch bevor der Vertrag unterschrieben war. Gisela Benten ist überzeugt, dass das Leben im Dorf lebenswichtig für das Dorf ist. Der finanzielle Anreiz für die Bauherren, so Klaus Lütkefedder, Bürgermeister der VG Wallmerod, ist dabei ein kleiner Aspekt. Viel schwerer wiegt, dass Kosten für zusätzliche neue Baugrundstücke gespart werden und heimische Handwerker bei den Sanierungsarbeiten zum Zuge kommen. Günter Weigel, Ortsbürgermeister in Willmenrod, brauchte mit dem Gemeinderat nicht lange zu diskutieren, um sich der Initiative anzuschließen. Jürgen Simon, Ortsbürgermeister in Winnen, sieht in den kommenden Jahren den Leerstand im Dorfkern auf sich zukommen. Zudem sei kaum ein Bauplatz in Gemeindehand. Ein ähnliches Problem stellt sich in Berzhahn. Ortsbürgermeister Markus Hof kämpft händeringend um mehr Einwohner und sieht in der Initiative „Leben im Dorf“ große Chancen. „Die Nutzung von ausgewiesenem Bauland kommt immer mehr zum Erliegen“, ergänzt Bürgermeister Loos. Und das, obwohl die Verbandsgemeinde Westerburg die Ausweisung von Bauland noch nicht rigoros unterbindet. Genaue Informationen zu den Förderrichtlinien sind ab sofort bei den Ortsbürgermeistern und in der Verwaltung zu bekommen oder auf www.lebenimdorf.de zu finden.

Susanne Willke, Westerwälder Zeitung vom Samstag, 2. Februar 2013, Seite 9

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Die Ortsbürgermeister Gisela Benten (Weltersburg), Markus Hof (Berzhahn, hinten rechts), Günter Weigel (Willmenrod, hinten Mitte) und Jürgen Simon (Winnen, hinten links) haben an der Kooperation der Bürgermeister Klaus Lütkefedder (vorne links) und Gerhard Loos teil. Foto: Röder-Moldenhauer

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