Im Kloster Marienstatt sind auch fliegende Gäste willkommen

Geschrieben von: Leben im Dorf am .

Fledermaeuse-NABU-Rheinland-PfalzNABU startet Aktion „Fledermäuse Willkommen!“ im Westerwaldkreis

Mit der Auszeichnung des Klosters Marienstatt im Westerwaldkreis startete der NABU Rheinland-Pfalz am 29. Juni die Aktion „Fledermäuse Willkommen!“ im Westerwaldkreis. In der Annakapelle der Abtei überreichte Cosima Lindemann, Leiterin der Aktion „Fledermäuse Willkommen!“ und der Naturschutzreferent des NABU Rheinland-Pfalz, Olaf Strub, die begehrte Aktionsplakette an Abt Andreas. Aber nicht nur im Kloster Marienstatt sind Fledermäuse willkommen. Auch Familie Süllwold aus Vielbach,  Karin Gehrlicher-Pfeiffer aus Puderbach und Alexandra Negrete-Baldus aus Freilingen geben Fledermäusen ein sicheres Zuhause und erhielten dafür die Auszeichnung des NABU.

In einem Dachboden des Klosters befindet sich die einzige bislang nachgewiesene Kolonie des Großen Mausohrs im Westerwaldkreis. Mehr als 500 Weibchen dieser bedrohten Fledermausart ziehen hier Jahr für Jahr ungestört ihre Jungen groß. Alle einheimischen Fledermäuse sind Insektenfresser. So stürzen sich auch die Mausohren des Klosters in die Nacht, fliegen in die angrenzenden Wälder und jagen dort nach Insekten aller Art. Dabei sind die Mengen, die eine solche Kolonie Großer Mausohren vertilgt enorm. In einem Sommer können sie schon mal eine halbe Tonne Insekten vertilgen. Damit nehmen Fledermäuse eine unglaublich wichtige Rolle in der natürlichen Schädlingsbekämpfung ein, denn unter ihren Beuteinsekten befinden sich auch viele Pflanzenschädlinge. Zwergfledermäuse sind es, denen die Familien aus Vielbach, Puderbach und Freilingen ein Zuhause geben. Ihre Hauptbeute sind Fliegen und Mücken und so freuen sich die Süllwolds, Frau Gehrlicher-Pfeiffer und Familie Negrete-Baldus nicht nur darüber, dass sie diese besonderen Tiere bei ihrem Ausflug beobachten können, sondern auch über die „Miete“, die die heimlichen Untermieter zahlen. Doch solch eine Freude an den kleinen Flugsäugern ist nicht selbstverständlich und oft wird dieser Dienst den friedlichen Tieren nicht gedankt. So wurden die kleinen Nachtgeschöpfe durch die Zerstörung ihrer Quartiere und ihrer natürlichen Lebensräume an den Rand der Ausrottung getrieben. Es ist dem intensiven Einsatz von ehrenamtlichen Fledermausschützern, wie Marcel Weidenfeller (NABU und AK Fledermausschutz) aus Hundsangen oder Georg Fahl (ebenfalls NABU) aus Meudt-Eisen zu verdanken, dass sich die Tiere einer zunehmenden Beliebtheit erfreuen und auch die Akzeptanz, sie am eigenen Haus zu dulden, langsam steigt.

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„Wie die Beispiele aus dem Westerwald zeigen, suchen Fledermäuse auch andernorts an den unterschiedlichsten Gebäuden ein sicheres Quartier. Viele von ihnen sind mittlerweile sogar darauf angewiesen, auch an ganz normalen Häusern eine Bleibe zu finden“, so Cosima Lindemann. Denn Fledermäuse brauchen sommers wie winters die unterschiedlichsten Quartiere, in denen sie als heimliche Untermieter leben können. „Gerade an Häusern werden die Tiere aber aufgrund ihrer versteckten Lebensweise häufig nicht bemerkt und finden bei Renovierungsarbeiten den Tod“, so Lindemann weiter. Menschen, die Fledermäusen dauerhaft ein sicheres Zuhause geben leisten also einen unermesslich wertvollen Beitrag zum Schutz dieser vom Aussterben bedrohten Insektenfresser. Dieses besondere Engagement für den Schutz unserer heimischen Fledermäuse ehrt der NABU landesweit mit der Plakette „Fledermäuse Willkommen!“-Plakette. Deshalb sind alle Fledermausfreunde dazu aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen und sich um die Auszeichnung „Fledermäuse Willkommen!“ zu bewerben. Informationen zum Projekt und zu den Teilnahmemöglichkeiten gibt es bei: Cosima Lindemann, NABU Rheinland-Pfalz, Email: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. ,
Tel.: 06131/140 39-29, Internet: www.fledermäuse-willkommen.de

Die Aktion „Fledermäuse Willkommen!“ wird gemeinsam vom NABU und dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten getragen. Zudem unterstützen die Experten des Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz die Aktion tatkräftig.

foerderer

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