Schwalbenerfassung in Verbandsgemeinde Wallmerod 2016 vorgestellt

Geschrieben von: Leben im Dorf am .

Ein wechselhafter Sommer mit viel Regen aber auch viel Sonne neigt sich dem Ende zu und mit ihm verlassen immer mehr Rauch- und Mehlschwalben den Westerwald, um in ihre Überwinterungsgebiete in Afrika zu fliegen. Der Mauersegler hat den Westerwald bereits großteils verlassen. Im Juni und Juli hatten zahlreiche ehrenamtliche Vogelkundler unter der Leitung der Will und Liselott Masgeik-Stiftung aus Molsberg die Bestände von Mehl- und Rauchschwalbe und des Mauerseglers in der Verbandsgemeinde Wallmerod erfasst. In einer Abschlussbesprechung stellte der Naturschutzreferent der Stiftung Philipp Schiefenhövel jüngst die Ergebnisse der flächigen Erfassungsarbeit vor: Insgesamt konnten die dreizehn Schwalbenerfasser an 315 Häusern der Verbandsgemeinde besetzte oder unbesetzte Schwalbennester ausfindig machen.

 

Bei einer Bevölkerungszahl von über 14.000 Einwohner innerhalb der Verbandsgemeinde, verteilt auf einer Fläche von 82 km² wird bei dieser verhältnismäßig geringen Anzahl an Neststandorten deutlich, dass die Schwalben und der Mauersegler Kolonievögel sind und sich oft auf wenige Brutstandorte in den Ortsgemeinden konzentrieren. Leider werden die Nester auf Grund des anfallenden Drecks und Kots auch immer mal wieder von Hausbesitzern entfernt, obwohl dies verboten ist, da die Nester und Brutstätten unter artenschutzrechtlichen Schutz stehen. So befanden sich in jeder der 21 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde durchschnittlich nur noch acht Häuser, an denen Bruten von Mehl-, Rauchschwalbe oder des Mauerseglers vorkommen. Ein Ergebnis was nachdenklich stimmt! Auch wenn man die Vorliebe des gemeinschaftlichen Brütens der untersuchten Vogelarten berücksichtigt, so muss man feststellen, dass sich die Anzahl an Häusern mit Schwalbenvorkommen in den vergangenen Jahren erheblich verringert hat und den wenigen verbleibenden Neststandorten damit eine immer wichtiger Bedeutung für den Fortbestand der Schwalbenbestände zukommt. Aus diesem Grund wird der NABU Hundsangen als langjähriger Projektpartner der Stiftung zum Ende des Jahres einige dieser „Schwalbenhäuser“ mit einer Urkunde und einer Plakette „Schwalben Willkommen“ auszeichnen.

Ein weiteres erschreckendes Ergebnis der Untersuchung war die Tatsache, dass sich in einigen Gemeinden überhaupt kein Brutvorkommen der Mehlschwalbe finden ließ (Mähren, Weroth, Meudt-Dahlem, Meudt- Ehringhausen, Herschbach-Wahnscheid). Interessant ist dies im Hinblick darauf, dass die Mehlschwalbe mit insgesamt 282 Brutpaaren (1. Brut) häufiger in der Verbandsgemeinde vorkommt als die Rauchschwalbe mit 246 Brutpaaren (1. Brut) und der Mauersegler mit 97 erfolgreichen Brutpaaren. Die meisten Mehlschwalben kommen in Meudt (44 Brutpaare), Kuhnhöfen (37 Brutpaare) und Wallmerod (35 Brutpaare) vor, während die meisten Rauchschwalben in den Ortsgemeinden brüten, in denen es noch landwirtschaftliche Betriebe gibt. Den höchsten Rauchschwalbenbestand weisen daher Bilkheim (29 Brutpaare), Hahn am See (21 Brutpaare) und Wallmerod (19 Brutpaare) auf. Weitere Informationen und detaillierte Verbreitungskarten der Ortsgemeinden können Sie auf der Internetseite der Stiftung unter www.masgeik-stiftung.de einsehen. Die Masgeik-Stiftung bedankt sich nochmal vielmals bei den ehrenamtlichen Schwalbenerfassern, ohne die die diesjährige Schwalbenerfassung in der Verbandsgemeinde Wallmerod nicht möglich gewesen wäre. Des Weiteren sei allen Schwalbenfreunden gedankt, die durch die Anbringung von Kunstnestern, das Öffnen von Einflugsmöglichkeiten und die Duldung des Kots der Tiere den Schwalben und Mauerseglern eine Brutmöglichkeit in unseren Ortschaften ermöglichen.

Schwalenerfasser VG Wallmerod 2016

Schwalbenerfasser in der Verbandsgemeinde Wallmerod 2016 (von links nach rechts):
Gerhard Fasel, Hans Jürgen Groß, Günther Neuroth, Paul Hehl, Heribert Ickenroth, Georg Fahl, Leander Hoffmann, Helmut Hecken, Hans-Peter Horz, Susanne Müller, Klaus Fischer, Leo Müller, Hans-Günther Wagner, Philipp Schiefenhövel

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